Omer Klein Trio: Life & Fire
Das Jübiläumskonzert
Omer Klein, Klavier
Haggai Cohen-Milo, Bass
Amir Bresler, Drums
„Life & Fire“ – das neue Album des Omer Klein Trios zum zehnten Jubiläum Musik ist eine Sprache, die keiner Worte bedarf und desto mehr Übersetzungen findet. Der israelische, in Frankfurt am Main lebende Omer Klein weiß sich dieser Sprache als Komponist, Improvisator und Pianist vortrefflich zu bedienen und überrascht auf jedem neuen Album mit einem Vokabular, das keines Wörterbuches bedarf, um Türen zu öffnen und Brücken zu bauen.
„Life & Fire“ ist ein Jubiläumsalbum, denn mit seinen Trio-Kompagnons Bassist Haggai Cohen-Milo und Drummer Amir Bresler spielt der Pianist bereits seit zehn Jahren fest zusammen. In dieser Zeit sind vier Alben entstanden, und die gemeinsame musikalische Erfahrung wurde auf zahlreichen Konzerten auf der ganzen Welt mit dem Publikum geteilt. Um sich für die Feier zu diesem Anlass nicht auf ausgetretenen Wegen zu verlieren, hat Klein der Produktion des neuen Albums klare Grundsätze vorangestellt. Die erste Maxime bestand darin, dass es Spaß machen soll. Grundsatz zwei war, dass Freunde involviert sein sollten, denn es ist ja eine Jubiläumsparty. Drittens gehört es zu einem Jubiläum dazu, dass man die Vergangenheit auf neue Weise würdigt und in die Zukunft trägt. Diese drei Koordinaten gaben Omer Klein die Richtung der Platte vor. „Ich entschied mich für ein kleines Studio ohne Kopfhörer, in dem wir alle im selben Raum aufnahmen. Die Hälfte des Materials sollten Stücke sein, die wir schon unzählige Male gespielt haben und nun auf neue Weise präsentieren können. Und lass uns Freunde einladen, die um uns herum sitzen.
Die ansteckende Lebendigkeit des Albums wurde jedoch durch andere Faktoren getriggert. Es ist im wahrsten Sinne ein Familienalbum, denn im Lauf von zehn Jahren hat sich zwischen Klein, Cohen- Milo und Bresler mehr als nur Freundschaft entwickelt. Im Gegensatz zum Anfang seiner Laufbahn ist Klein mittlerweile Vater von drei Kindern. Deren Einfluss auf seine Musik kann gar nicht überschätzt werden. Von seinen Kindern erhält er unentwegt Lektionen in Sachen Freiheit, Spontaneität, Ungebundenheit und – in der Musik nicht ganz unwesentlich – Verspieltheit. „Kinder denken nicht in Kategorien und machen sich keine Gedanken über die Konsequenzen, wenn sie ins Risiko gehen.“ Auf „Life & Fire“ spielt Klein mit Tönen wie mit Bausteinen. Er liebt es, Türme zu bauen, um sie sogleich wieder einzureißen und mit denselben Bausteinen neue Türme zu errichten. „Ich habe in den letzten Jahren gelernt, mehr Kontrolle über diese Prozesse zu erlangen, und gleichzeitig loszulassen. Genau das ist es, was für mich Improvisation bedeutet. Es ist, als würde ich einen Roman schreiben und in Echtzeit beim Schreiben den Plot verändern.“
Erinnerung und Zukunft liegen auf dem Album sehr eng beieinander. Kleins Musik ist voller Optimismus, es wirbelt förmlich die Gegenwart für die Zukunft auf, und doch hat er auch einen Niggun, ein traditionelles jüdisches Lied, im Programm. „Diese beiden Aspekte kommen aufgrund meiner Persönlichkeit zusammen. Heutzutage pflegen wir eine gewisse Projektion von einer Zeit – imaginär oder real – in der wir glauben, die Menschen konnten sich mehr mit einer einzigen Sache
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